Atombombenabwürfe jähren sich – Mahnwache am nächsten Dienstag auf dem Marktplatz

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Das Bremer Friedensforum erinnert mit einer Mahnwache am kommenden Dienstag, 6. August, auf dem Marktplatz an den Jahrestag der Atombombenabwürfe der USA auf Hiroshima und Nagasaki. Beide liegen 74 Jahre zurück und erfolgten am 6. sowie 9.August. Traditionell werden diese Jahrestage als Anlass genommen, vor den Gefahren der militärischen und zivilen Nutzung der Atomenergie zu warnen.
 
Zur Mahnwache rufen Bremer Friedensforum, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), Bremische Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung, Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigung der Kriegsdienstgegner (DFG-VK), Juristen und Juristinnen gegen atomare, biologische und chemische Waffen, für gewaltfreie Friedensgestaltung (IALANA), Nordbremer Bürger gegen den Krieg und #Aufstehen Bremen auf.
 

Xanthe Hall, Clara und Katja Tempel halten Vorträge

Um 12 Uhr beginnt die bis 13 Uhr andauernde Mahnwache auf dem Marktplatz. Xanthe Hall, sowie Clara und Katja Tempel richten Ansprachen an die Teilnehmer. Erstgenannte ist die Mitbegründerin des deutschen Zweigs von der Internationalen Kampagne für die Abschaffung von Atomwaffen (ICAN), einem internationalen Bündnis, das 2017 den Friedensnobelpreis erhielt.

Seit 1985 lebt die Theaterwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Pädagogik, Grafikerin und Autorin in der in ihrer Wahlheimat Berlin. Hauptberuflich ist sie Geschäftsführerin und internationale Campaignerin der IPPNW. Im Januar 2018 trug sich Hall in das Goldene Buch der Freien Hansestadt Bremen ein. Clara Tempel besetzte ihrerseits beim Protest im Jahr 2016 auf die Startbahn des Atomwaffenlagers Büchel.
 

Vier Jahrzehnte Kampf gegen Atomwaffen

Sie saß ihre Strafe von 30 Tagessätzen freiwillig ersatzweise eine Woche lang im Jugendgefängnis Hildesheim ab, damit ihre Kritik an Atomwaffen mehr Aufmerksamkeit bekommt. Bei Katja Tempel handelt es sich um Claras Mutter, eine Hebamme und Aktivistin aus dem Wendland, die schon 40 Jahre zivilen Ungehorsam gegen Castor, Gentechnik und Atomwaffen übt. 2016 war sie auch am Protest in Büchel beteiligt und ist seither in der Prozesskampagne Wider§pruch tätig.
 

Gefahrenpotential steigt durch beidseitige Aufkündigung des INF-Vertrags

Das Bremer Friedensforum ist zutiefst besorgt über die Bedrohung, die durch Atomwaffen auf der Welt entsteht. Jeder Einsatz von Atomwaffen hat katastrophale und weitreichende Folgen für Mensch und Umwelt. Grund zur Beunruhigung besteht, weil die USA und Russland den INF-Vertrag aufkündigten, der das Verbot von landgestützten Mittelstreckenwaffen umfasst.Auch das seitens der USA fallengelassene Atomabkommen mit dem Iran trägt dazu bei.
 

Appell an die Bundesregierung, sich Atomwaffenverbotsvertrag der UN anzuschließen

Ein erneutes Wettrüsten drohe und im Falle eines Atomkriegs könne Europa zum nuklearen Schlachtfeld werden. Im Juli 2017 sprachen sich 122 von 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen UN in einem umfassenden Vertrag gegen Atomwaffen aus.

Noch hat Deutschland hat bis jetzt den Atomwaffenverbotsvertrag nicht unterzeichnet, obwohl die Mehrheit der Bürger den UN-Vertrag befürworte. Deshalb fordern die Veranstalter die Bundesregierung zum Beitritt auf. Sicherheit werde durch Abrüstung erzeugt.

In der aktuellen Lage sei es erforderlich, Zeichen für Deeskalation, vertrauensbildende Maßnahmen und Gesprächsbereitschaft zu setzen, wie es die Mahnwache tue. Die Teilnehmer werden gebeten, Blumen mitzubringen, um auf dem Marktplatz das Friedens- und Anti-Atom-Zeichen auszulegen. Mit einem gemeinsamen Friedenstanz endet die Veranstaltung.
 
Bild: Bei der Mahnwache spricht neben Clara und Katja Tempel Xanthe Hall zu den Teilnehmern. Bildquelle: Hartmut Drewes

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