Architekturwettbewerb abgeschlossen: Zwei Zukunftsbilder für das Grundstück Parkhaus Mitte in Bremen
Ende 2023 wurde für das Gebäude, das auf dem Areal entstehen soll, auf dem sich derzeit noch das Parkhaus Mitte befindet, ein Architekturwettbewerb ausgelobt. Nun steht das Ergebnis fest: Von einer breit aufgestellten Jury wurden zwei Zukunftsbilder gewählt. Ende Oktober wird eine Ausstellung aller eingereichten Entwürfe folgen.
Aufgrund der zentralen Innenstadtlage, wird der geplanten Neuentwicklung auf dem städtischen Grundstück des bisherigen Parkhauses Mitte eine hohe Bedeutung beigemessen. Entstehen soll ein multifunktionaler Neubau, der Kultur, Gastronomie, Wohnen und Einzelhandel miteinander verbindet. Dafür wurde im Dezember des vergangenen Jahres ein Architektenwettbewerb gestartet.
Jetzt hat die Jury entschieden. So werden die ersten beiden Plätze von den Büros Hild und K aus München sowie Felgendreher Olfs Köchling aus Berlin belegt.
Anlehnung an backsteinerne Kontorhäuser
Im prämierten Entwurf des Büros Hild und K, der gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekturbüro Juca aus Berlin erarbeitet wurde, füge sich das neue Gebäude mit Innenhof. laut Jury, durch Anlehnung an die umstehenden backsteinernen Kontorhäuser wie selbstverständlich in das durch Baudenkmale geprägte Innenstadtbild ein.
Während die vorspringenden Obergeschossen Wohnraum bieten, wird über den Hof der Zugang zu „öffentlichkeitswirksamen Nutzungsangeboten“ möglich gemacht, „die auf einer Seite geschichtet und mit einer Gastronomie auf dem Dach eindrucksvoll verknüpft sind.“
Kompakte Bebauung mit Glas und Holz
Ganz anders hat Büro Felgendreher Olfs Köchling auf die Wettbewerbsaufgabe geantwortet. Hier sieht der mit Rabe Landschaft aus Hamburg ausgestaltete Entwurf einen „einprägsamen und innovativen“ Baukörper vor, der die unteren Geschosse in Glas hüllt und für die oberen Wohngeschosse nach außen sichtbare Holzelemente vorschlägt.
Im Inneren des Gebäudekomplexes soll sozusagen ein vertikales Stadtquartier mit vielfältigen Raumangeboten und -qualitäten entstehen. Durch die kompakte Bebauung des Grundstückes werde der Stadtraum an der Pelzstraße erweitert und neu interpretiert.
Transformation der gebauten Umwelt „mit Zuversicht“ gestalten
„Die beiden Siegerentwürfe zeigen eindrucksvoll, wie und auf welch unterschiedliche, aber jeweils überzeugende Weise ein neues Gebäude und neue öffentliche Stadträume entscheidende Impulse für die Transformation des zentralen Innenstadt-Quartiers in der ‚Mitte Bremen‘ setzen können“, betont Dr. Ralph Baumheier, Staatsrat für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung der Freien Hansestadt Bremen.
Laut Carl Zillich, Geschäftsführer Projektbüro Innenstadt Bremen GmbH, zeige Bremen mit den Wettbewerbsergebnisse erneut Mut, den offenen Fragen der Innenstadtentwicklung nicht auszuweichen, sondern diese zu lösen.
„Dabei gilt es über Stildebatten hinauszukommen und alle Aspekte der Nachhaltigkeit – insbesondere was diese den Menschen bieten – zu diskutieren, denn: die Transformation unserer gebauten Umwelt gilt es mit Zuversicht zu gestalten“, so Zillich.
Bei beiden Entwürfen noch einige Fragen offen
Vor einer finalen Entscheidung sollen die beiden prämierten Zukunftsbilder im nun folgenden Vergabeverfahren noch weiterbearbeitet werden.
So gilt es beim Entwurf von Hild und K noch Fragen zu Geschosshöhen und einer guten Auffindbarkeit der Nutzungsvielfalt zu beantworten, beim Entwurf von Felgendreher Olfs Köchling Fragen zu einer tragfähigen Erschließung und zur Wirtschaftlichkeit im Betrieb zu klären.
Ausstellung der Entwürfe
Im nächsten Schritt werden alle Beiträge zum Wettbewerb vom 22. Oktober bis 8. November im Foyer der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung (Contrescarpe 72) ausgestellt.
Zudem lädt das Projektbüro Innenstadt Bremen am 29. Oktober um 18 Uhr im Forum der Volkshochschule (Bamberger Haus, Faulenstraße 69) zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung zum Wettbewerbsergebnis ein. Um Anmeldung wird gebeten.
Auf der Website www.binnenstadt.de sind ab sofort zudem einige Visualisierungen der preisgekrönten Entwürfe online einsehbar.
Weitere Vorgehensweise
Übernommen wird die jetzt anstehende Projektentwicklung und -realisierung von der neu gegründeten Stadt- und Quartiersentwicklungsgesellschaft Brestadt. Im kommenden Jahr soll die architektonische Planung vertieft werden, so dass Grundlagen für die notwendigen planungsrechtlichen Rahmenbedingungen definiert werden können.
Der Baubeginn mit Abbrucharbeiten wird voraussichtlich nicht vor dem Jahreswechsel 2026/27 erfolgen, bis dahin ist das Parkhaus Mitte regulär erreichbar und nutzbar.
Auch während der Bauphase bleibe mit den Parkhäusern der Brepark Am Brill, Pressehaus und Am Dom sowie Katharinenklosterhof die Erreichbarkeit der Bremer Innenstadt für alle Verkehrsteilnehmer gewährleistet.
Bild ganz oben: Links die Fassadenansicht von Büro Felgendreher-Olfs-Koechling, rechts die von Büro Hilda und K
Fotos: Felgendreher-Olfs-Koechling | Hild-und-K/Juca
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