Amazon-Mitarbeiter streiken am Black Friday

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Um den Versandhändler in der profitabelsten Zeit des Jahres zu treffen, hat die Gewerkschaft ver.di alle Mitarbeiter aufgefordert, bis heute Abend die Arbeit nieder zu legen – auch das Logistiklager in Achim ist betroffen.

Global in 32 Länder haben gewerkschaftsnahe Gruppierungen den Streiktag ins Leben gerufen. Sie alle forderen eine bessere Bezahlung und fairere Arbeitsbedingungen. In Deutschland verlangt ver.di die Aufnahme von Gesprächen zur Einführung eines Flächentarifvertrages, wie er in der Branche durchaus üblich ist. Doch bei Amazon hält man die Kritik für unberechtigt und ist „stolz darauf, dass wir seit dem Start 2021 allen Mitarbeitenden faire Löhne, gute Extras und vor allem berufliche Perspektiven zu bieten. Inzwischen haben mehr als 1.900 Mitarbeitende ihre berufliche Heimat im Logistikzentrum Achim gefunden. Zusätzlich unterstützen uns rund 500 Saisonkräfte in der Zeit vor Weihnachten.“ Man habe erst im September die Einstiegslöhne für ungelernte Kräfte auf 13 Euro pro Stunde erhöht, nach 12 und nach 24 Monaten erhalten die Mitarbeitenden automatisch weitere Erhöhungen. Das heißt nach 24 Monaten erhält eine ungelernte Kraft über 34.000 brutto pro Jahr plus Extras. All das zeige laut Amazon-Sprecher Stephan Eichenseher, „dass wir ein guter Arbeitgeber sind und die Menschen hier gerne zur Arbeit kommen.“ An den Aktionen der Gewerkschaft hätte sich somit auch nur ein minimaler Teil der Belegschaft beteiligt.

Erstkontakt mit der Demokratie

Bei ver.di sieht man das naturgemäß anders. Erschwerend kommt für die Gewerkschaft hinzu, dass viele Mitarbeiter über einen Migrationshintergrund verfügen. „Die kommen bei uns jetzt vielleicht das erste Mal mit der Demokratie in Kontakt und kennen sowas gar nicht“, sagt Rainer Reising als Vertreter von ver.di. Da viele mit nur befristeten Arbeitsverträgen ausgestattet sind, haben sie möglicherweise auch Angst, in den Ausstand zu treten, weil sie entsprechende Konsequenzen fürchten. Aufgrund der Streikmaßnahmen europaweit ist der Konzern bereits gestern gezwungen gewesen, seine Versandarbeiten zu reduzieren. Auch am Black Friday soll die Arbeit nicht wieder aufgenommen werden. Bis zum Abend werden die Streikenden daher heute immer wieder vor den Toren stehen, um mit Trompeten, Trommeln sowie Bengalos lautstark und sichtbar auf ihr Anliegen aufmerksam machen.

Bildquelle: NonstopNews

 

 

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