Am Sonntag ist Welttoilettentag – Bremer Verein unterstützt globalen Süden

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Der jährlich stattfindende, von den Vereinten Nationen 2001 ins Leben gerufene Welttoilettentag (WTT) steht dieses Jahr unter dem Motto: „Den Wandel beschleunigen“. In diesem Sinne möchte eine Bremer Fach-Organisation mit dezentralen Lösungen Lebensbedingungen verbessern.

Ein Tag für Toiletten, Klos, den Lokus, das „Stille Örtchen“ oder wie auch immer die Einrichtung genannt wird, mag sich zunächst befremdlich, vielleicht komisch anhören. Der Hintergrund aber ist ein sehr ernster. Denn noch immer leben laut UN-Angaben 3,5 Milliarden Menschen ohne sichere Toiletten mit sachgemäßer Abwasseraufbereitung, sind 419 Millionen Menschen gezwungen, den „offenen Stuhlgang“ zu praktizieren.

Immer noch verfügt fast die Hälfte aller Schulen weltweit nicht über Möglichkeiten des Händewaschens. Und immer noch werden fast 80 Prozent des weltweiten Abwassers ungeklärt abgeleitet. „In solchen Situationen verbreiten sich Krankheiten, durch die jeden Tag rund 1.000 Kinder unter fünf Jahren sterben.

Diese globale Krise stellt eine nicht zu unterschätzende Bedrohung für die Natur und die Gesundheit aller Menschen dar, insbesondere von Frauen, Mädchen und anderen gefährdeten Gruppen, “ erklärt BORDA Geschäftsführerin Judith Ringlstetter.

Bremer Verein leistet Unterstützungsarbeit

Bei der bereits 1977 gegründeten Bremer Arbeitsgemeinschaft für Überseeforschung und Entwicklung (BORDA steht für Bremen Overseas Research and Development Association) verfolgt man folgenden Lösungsansatz: nachhaltige, dezentrale und auf lokale Gegebenheiten angepasste Abwasseraufbereitungsanlagen (DEWATS, Decentralized Wastewater Treatment Systems) für die Menschen in Städten und Kommunen sowie Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser, Verwaltungen- aber auch für kleine und mittlere Unternehmen, wie zum Beispiel einer Nudelfabrik in Vietnam.

Lebensbedingungen verbessert

Mittlerweile konnten auf diese Weise die Lebensbedingungen von mehr als 1.000.000 Menschen in den 25 Projektländern des Globalen Südens verbessert werden. Seien es Schulen oder Wohnheime in Kambodscha, Sambia, oder Mexico, oder auch Krankenhäuser in Indien oder jüngst Tadschikistan. Mit über 3.500 installierten sanitären Einrichtungen leistet BORDA einen wichtigen Beitrag dafür, dass sich die Lebenssituation in den entsprechenden Gegenden verbessert.

Im Abwasser liegen Chancen

Das aufbereitete, gereinigte Wasser kann entweder zum Begießen einer Gartenanlage (zum Beispiel für einen Schulgarten) verwendet werden, oder es wird in einen nahegelegenen Wasserkörper geleitet. Das im Reinigungsprozess entstandene Biogas kann man für die Stromversorgung der Anlage oder der anliegenden Kommune verwenden. Ergänzend dazu verfolgt die Organisation seit ein paar Jahren einen Ansatz für ein „Fäkalschlamm-Management“ (FSM).

Dabei werden Festabfälle, der sogenannten Fäkalschlamm, aus den Latrinen gewonnen, um daraus nährstoffreichen Dünger zu destilieren – ebenso wie das aufbereitete Abwasser ein wertvoller Rohstoff. Im Rahmen dieses FSM entstand zudem das Kleingewerbe der sogenannten „Sanitation Worker“, zum Beispiel Sludge Go! in Tansania.

Sie sorgen dafür, dass der Fäkalschlamm aus der Latrine in eine Aufbereitungsanlage gebracht wird. Den „Wandel beschleunigen“ heißt auch, die großen Chancen im Abwasserbereich zu nutzen und alternative, nachhaltige, kreislauforientierte Ansätze zur Abwasser- und Abfallaufbereitung wie die von BORDA weiter und noch stärker zu fördern, damit eine „Angemessene Sanitärversorgung für Alle!“, wie es im sechsten Ziel der UN-Entwicklungsziele heißt, erreicht werden kann. Zudem kann eine sachgemäße Abwasseraufbereitung auch dazu beitragen, den stetig wachsenden Bedarf an Wasser zu decken. BORDA kann seine Arbeit nur leisten, weil die meisten Projekte vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit gefördert werden.

Weitere wichtige Geldgeber sind unter anderem die Bill & Belinda Gates Foundation, das Land Bremen und Partner-Firmen wie das Bremer Unternehmen Lamotte. BORDA ist aber auch auf Unternehmenspatenschaften und private Spenden angewiesen. Das Spendenkonto lautet:

BORDA e.V.

Sparkasse Bremen

IBAN DE38 2905 0101 0001 6592 18

Bild: Helfer beim Training zur manuellen Leerung einer Fäkaliengrube in Bamako (Mali) Bildquelle: BOR

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