Acht Bremer Unternehmen beteiligen sich am Modellvorhaben „Biodiversitätsindex für Firmengelände“
Schon bald sollen auf vielen gewerblich genutzten Flächen in Bremen mehr Bäume, mehr insektenfreundliche Grünflächen und weniger versiegelte Bereiche Realität werden. Dafür hat der BUND Bremen gemeinsam mit der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen den Biodiversitätsindex für Firmengelände entwickelt. Acht Unternehmen haben das Instrument inzwischen getestet.
Der Biodiversitätsindex ist ein Hilfsmittel für Unternehmen, mit dem sie den Ist-Zustand und auch die Potenziale der biologischen Vielfalt auf ihrem Areal bestimmen können.
Dafür wird das Firmengelände zunächst auf Basis von Vor-Ort-Begehungen und zweidimensionaler Flächendaten analysiert. Im Anschluss erfolgt eine Beratung, mit welchen individuell passenden Maßnahmen mehr Artenvielfalt und Biodiversität vor Ort realisierbar sind.
„Die Maßnahmen werden in einer Punkteliste hinterlegt und können in einem bestimmten Zeitrahmen nach und nach umgesetzt werden. Fortschritte und Erfolge, die Betriebe in Sachen Begrünung und Renaturierung erzielen, lassen sich mit dem Index quantifizierbar erfassen und dokumentieren“, erläutert Martin Schulze, Leiter der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen.
Fünf weitere Unternehmen aus Bremen und drei Unternehmen aus Bremerhaven
Bei der bregau GmbH & Co. KG, einem Weiterbildungszentrum in Bremen, handelt es sich um eines der Unternehmen, die das neue Instrument von Mai bis September 2024 ausprobiert haben.
Unter anderem sollen hier heimische Gehölze, eine Fassadenbegrünung und die Pflanzung von neuen Bäumen für mehr wertvolles Grün auf dem Firmengelände sorgen.
„Der Biodiversitätsindex hilft uns, gezielter bei der Entwicklung biologischer Vielfalt vorzugehen. Er macht deutlich, was möglich ist und welchen Mehrwert jeder einzelne Schritt hat“, erklärt Prokuristin Christin Rahlmann.
Neben der bregau GmbH & Co. KG haben noch vier weitere Unternehmen aus Bremen und drei Unternehmen aus Bremerhaven mit unterschiedlichen Ausgangslagen an der Erprobungsphase des Index teilgenommen:
CR3-Kaffeeveredlung M. Hermsen GmbH, Detlef Hegemann Umwelttechnik GmbH, dextra FM GmbH & Co. KG, Dietz Kältetechnik und Pelzl Beratung & Umsetzung, Eco Cool GmbH, im-jaich Lloyd Marina / Boardinghouse und Rotek GmbH & Co. KG.
Rüdiger Magowsky, Hafenmeister und Hausmanager der im-jaich Lloyd Marina / Boardinghouse, nennt die Motivation dahinter: „Der Schutz von Umwelt und Natur gehört bei uns zur Firmenphilosophie. Unser Grundstück inmitten der ‚Havenwelten‘ ist bereits naturnah gestaltet.
Mit Hilfe des Biodiversitätsindex können wir nun die Flächen so weiterentwickeln, dass sie auch besonders tier- und insektenfreundlich sind und mit heimischen Arten vielfältige Lebensräume bieten.“
Unternehmen übernehmen Verantwortung
„Den bisher acht teilnehmenden Firmen gebührt großer Dank für ihr Engagement. Ihr Einsatz zeigt einmal mehr, dass wir im Land Bremen Unternehmen haben, die Verantwortung übernehmen und von sich aus einen Beitrag für den betrieblichen Umwelt- und Klimaschutz leisten“, so Kathrin Mossdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft.
Die beteiligten Unternehmen würden vorbildhaft vorangehen und dadurch weitere Unternehmen dazu animieren, ebenfalls auf ihrem Firmengelände die Stadtnatur „ökologisch wertvoll und vielfältig zu gestalten.“
Weiterführende Informationen gibt es unter www.umwelt-unternehmen.bremen.de.
Bild oben: Die am Modellvorhaben beteiligten und interessierten Unternehmen mit Vertretern des BUND Bremen der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen, der WFB Wirtschaftsförderung Bremen und Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf (Mitte).
Foto: Michael Bahlo
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