60. Haftbefehl: Bremer Sonderkommission „Junge Räuber“ zieht nach rund einem Jahr Bilanz
Im vergangenen Jahr wurde bei der Polizei in Bremen die Sonderkommission „Junge Räuber“ eingerichtet. Seitdem konnten 60 Untersuchungshaftbefehle für 59 Personen erwirkt werden (Stand: 25. Juli).
Derzeit befindet sich die Mehrheit der jungen Täter, gegen die ein Haftbefehl erlassen wurde, auch tatsächlich in Untersuchungshaft. Einige andere wurden gegen Auflagen entlassen, eine Person nach Spanien ausgewiesen, nach sechs weiteren wird aktuell gefahndet.
Bisher konnten 605 von insgesamt 967 Ermittlungsverfahren erfolgreich aufgeklärt und 296 Tatverdächtige ermittelt werden. Von ihnen stammen die meisten aus Marokko, gefolgt von Algerien und Deutschland. Zwei Männer sind allein für 96 Straftaten verantwortlich.
Reaktion auf gestiegene Fallzahlen
Die Sonderkommission setzt sich aus erfahrenen Kriminalbeamten sowie zivilen und uniformierten Einsatzkräften zusammen. Darüber hinaus wird die Koordinatorin Jugenddelinquenz und die Einheit für Auswertung und Analyse stetig eingebunden.
Ins Leben gerufen wurde die Sonderkommission im September 2023 speziell zur Bekämpfung von Raubdelikten und Straßenkriminalität. Ihre Gründung war eine direkte Reaktion auf die rasant gestiegenen Raubfallzahlen in Bremen.
„Die kontinuierliche und engagierte Arbeit unserer Sonderkommission trägt Früchte. Der Rückgang der Straßenraubtaten zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir werden unsere Anstrengungen fortsetzen, um die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Bremer Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen“, erklärt Polizeipräsident Dirk Fasse.
Straßenkriminalität im Jahr 2024
Noch im Februar 2024 verzeichnete die Polizei Bremen einen anhaltenden Trend hoher Zahlen im Bereich der Straßenkriminalität, der jedoch im Juni 2024 vorläufig eingedämmt werden konnte. Hier sank die Zahl der erfassten Straßenraubtaten im Vergleich zum Vormonat um etwa 50 Prozent und im Vergleich zum Juni 2023 sogar um mehr als 60 Prozent.
„Beeindruckende Ermittlungserfolge“
„Die beeindruckenden Ermittlungserfolge der Sonderkommission Junge Räuber zeigen Wirkung: Die Zahl der erfassten Straßenraubtaten im Juni sank im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 60 Prozent“, betont Innensenator Ulrich Mäurer.
Um die Täter und Tätergruppen über einen längeren Zeitraum hinweg wirksam und nachhaltig verfolgen zu können, ist eine überdurchschnittliche Bereitstellung von operativen Einsatzkräften und polizeilichen Ermittlern jedoch weiterhin notwendig. Deshalb setze die Polizei Bremen ihre Bemühungen fort, die Straßenkriminalität nachhaltig zu bekämpfen.
„Deswegen machen wir mit diesem Konzept genauso weiter“, so der Innensenator.
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