3nach9 am Valentinstag: Judith Rakers und Giovanni di Lorenzo im emotionalen Talk mit hochinteressanten Gästen in Bremen

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Judith Rakers und Giovanni di Lorenzo konnten bei 3nach9 am 14. Februar 2025 wieder hochinteressante Gäste im Radio-Bremen-Studio an der Weser begrüßen. Allesamt mit Themen, von denen die Zuschauer auf eine anrührende Reise der Gefühle zwischen Liebe, Mut, und Demut, aber auch Politik- und Weltgeschehen mitgenommen wurden. Kein Wunder, es war Valentinstag. Dem Datum entsprechend wandte sich di Lorenzo mit der Frage an die gesamte Runde, welche Bedeutung dieser Tag für sie habe. Daraufhin gab es geradezu rührende Antworten. So etwa von Mike Krüger, der charmant entgegnete: „Für mich ist jeder Tag Valentinstag.“

Zu den Teilnehmern zählten außerdem Jessy Wellmer und Ingo Zamperoni, die beiden Hauptmoderatoren der Tagesthemen, und die 32-jährige Schauspielerin Emilia Schüle. Darüber hinaus gaben sich der Sänger, Schlagzeuger und Gitarrist der Band „Die Ärzte“ Bela B. Felsenheimer, der Wissenschaftsjournalist Eckart von Hirschhausen und die Doppelolympiasiegerin und Weltrekordlerin Elena Semechin die Ehre. Den durchaus spektakulären Anfang machten die beiden „gedankenlesenden“ Illusionisten Amélie von Tass und Thommy Tan.

Giovanni di Lorenzo und Judith Rakers waren schon früh auf Betriebstemperatur und in echter Talklaune

Die Liebe spielt auch eine entscheidende Rolle im Leben Amélie von Tass und Thommy Tan. Die beiden, die zu den berühmtesten Magieren der Gegenwart zählen und mit etwa 500 Shows am Strip in Las Vegas gastierten, vollführten bei 3nach9 gleich zu Beginn einen verblüffenden Suggestionstrick, bei dem man kaum noch anders konnte, als ihnen die Fähigkeit des vertrauensvollen Gedankenlesens abzunehmen.

Sie hatten sämtliche Zahlen, die von den Talkgästen als Lieblingszahl benannt worden waren, schon zuvor erraten. Und zwar alle! Ob man für solche Fähigkeiten ein besonderes Talent brauche oder das erlernen könne, wollte Judith Rakers von den Magieren und frischgebackenen Eltern wissen. Selbstverständlich sei die Zauberei mit der entsprechende Hingabe erlernbar, so Thommy Tan. Und auch der Hinweis auf den eigenen Zaubernachwuchs ließ nicht lange auf sich warten: „Der zaubert wahrscheinlich hinter der Bühne gerade die Windeln voll.“

„Unser Nachwuchs zaubert vermutlich gerade hinter der Bühne die Windeln voll.“

 

Einen Tipp für die Liebe hatte der nach eigener Aussage „69-Jährige“ Mike Krüger, (Anm. der Red.: Der erst kürzlich den 73. Geburtstag feiern durfte), im Gepäck: Dranbleiben! Der Entertainer, der 1975 mit dem Gassenhauer „Mein Gott Walter“ für ihn selbst vollkommen unerwartet durchgestartet war, erzählte gewohnt trocken humorvoll davon, wie unbeholfen er seine Frau vor mehr als 50 Jahren kennengelernt hatte. Davon, wie er sie mit den zusammenhanglosen Worten „Na, rauchst du auch?“ angesprochen habe. Das Mädchen, das er unbedingt kennenlernen wollte, schleuderte ihm ein knappes „Nein“ entgegen, stand auf und ging weg.

Erst später hatte es sich ergeben, dass er – betont lässig – mit seinem R4 bei der Schule vorfuhr und sie einlud, man könne „(…) am Wochenende ja mal an die Nordsee fahren.“ Das war dann das eigentliche Kennen- und Liebenlernen. Und zwar am 07. 07.1970, also vor inzwischen fast 55 Jahren. Dieser Tag sei für ihn und Birgit wichtiger als beispielsweise ein Valentinstag; inzwischen ihr ewiges Datum.

Mike Krüger hatte trotz einiger nicht unbedingt romantischer Fehlversuche nicht lockerlassen. Grundsätzlich, so Krüger, sei er ja schon ein Romantiker, nur eben nicht immer so treffsicher. Selbstverständlich hatte er ihr damals nach ein paar Jahren einen höchst romantischen Antrag gemacht. Bei einer gemeinsamen Tour mit seinem klapprigen R4, sprudelte es plötzlich aus ihm heraus: „Jetzt können wir eigentlich auch heiraten.“ Die Liebe hält bis heute.

Mike Krüger: „Für mich ist jeder Tag Valentinstag:“

Die gefragte Schauspielerin Emilia Schüle, bekannt aus preisgekrönten Serien wie „Charité“ oder „Ku’damm 56″ nahm ehrlichgemeinte Komplimente zu ihrer Schönheit zwar an, wenngleich nahezu widerwillig, wollte sich und andere Frauen aber keinesfalls auf das Aussehen reduziert wissen. Vielmehr engagierte sie sich dafür, dass Frauen sich nicht von der Männerwelt oder falsch verstandenen Klischees in ihrer Persönlichkeit nicht entsprechende Rollen pressen lassen. Insbesondere bezog sie das auch auf die Schauspielerei.

So verblüfften auch die Zahlen, dass immer noch rund 70 Prozent der filmischen Hauptrollen ausschießlich durch Männer besetzt sind und Frauen in den allermeisten Fällen selbst in tragenden Rollen als schmückendes Beiwerk der männlichen Kollegen eingesetzt werden. Die Tochter russischer Eltern erzählte, wie sie zur Schauspielerei gekommen ist und wie sie grundsätzlich dazu steht. Zumal sie bereits bei diversen amerikanischen Produktionen mitgewirkt hat, ließ Schüle offen, ob Deutschland möglicherweise bald ganz auf sie verzichten muss.

Emilia Schüle setzt sich vehment dafür ein, Frauen nicht auf ihr Aussehen zu reduzieren.

Bester Laune, waren die Tagesthemen-Moderatoren Jessy Wellmer und Ingo Zamperoni, trotz Besorgnis über die kaum noch mögliche Reflektion der immer schneller eintrudelnden dramatischen Meldungen. So versuche man immer , die Themen mit journalistischer Distanz zu bewerten. „Doch natürlich macht das was mit uns.“ Die beiden zeigten auch Auszüge ihrer bald erscheinenden Reportage „Was bewegt Deutschland“. Erstmals gemeinsam moderierend, hatten sie Meinungen von Bürgerinnen und Bürgern in den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands eingefangen.

Darunter auch Statements des Landesvorsitzenden von „Die Familienunternehmer“ in Bremen, dem Unternehmer und Malermeister Peter Bollhagen. Der hatte sich deutlich zu den dringend benötigten Arbeitskräften mit Mirgrationshintergrund geäußert, seine Mitarbeitenden explizit gelobt und betont: „Wenn wir die in Zukunft nicht mehr hätten, müssten wir den Laden dicht machen.“

Ingo Zamperoni und Jessy Wellmer haben sich mit den Meinungen der Menschen vor der Bundestagswahl auseinandergesetzt.

Bela B. wurde mit einem ein paar Jahre zurückliegenden Einspieler begrüßt, in dem er mit seiner Band „Die Ärzte“ die Tagesthemen eröffnet hatte, bezeichnenderweise damals eine Sendung mit Ingo Zamperoni. Mit „Fun“ hatte er seinen inzwischen zweiten Roman veröffentlicht, der sich seinen Worten nach mit Macht und Machtmissbrauch insbesondere in der Musikindustrie beschäftigt. Natürlich seien in einer gewissen Weise auch autobiografische Erlebnisse des langen Musikerlebens mit eingeflossen.

So ganz wollte Bela B. dabei nicht auf den Punkt bringen, welche konkret das gewesen sind. Umso konkreter war die Aussage, dass sie sich spätestens nach ihrer ehemaligen Pause ganz klar zu demokratischen Fans bekennen und die aus dem teils rechten Lager, mit denen die Band ehemals immer wieder in Verbindung gebracht wurde, nicht mehr billingend in Kauf zu nehmen bereit ist.

Bela B von „Die Ärzte“ hat inzwischen seinen zweiten Roman veröffentlicht.

Absoluten Respekt zollten nicht nur Judith Rakers, stattdessen die gesamten Talkgäste und Zuschauer der Sportlerin Elena Semechin. Die inzwischen 31-Jährige hatte sich von etlichen Schicksalsschlägen niemals entmutigen lassen. Geboren wurde sie mit einer Erbkrankheit, die ihr Sehvermögen auf gerade mal zwei Prozent reduzierte, und zwar in einer für sie unwirklichen Umgebung in Kasachstan. Laut eigener Aussage empfand sie schlichtweg alles, was besser war als die Umstände in ihrer Heimat, als erstrebenswert.

Trotz der Beeinträchtigung hatte die Brustschwimmerin 2021 die Goldmedaille gewonnen. Wenig später bekam sie die Diagnose eines bösartigen Hirntumors, der zunächst operativ entfernt und anschließend mit Chemotherapie bekämpft wurde. Bei den paralympischen Spielen in Paris erkämpfte sie sich 2024 die zweite Goldmedaille und unterbot sogar den eigenen vorherigen Weltrekord. Die Lebensfreude und optimistische Lebensenergie war für die Anwesenden berührend und faszinierend. Wenn es an diesem Abend eine Gewinnerin der Herzen gab, dann war es Elena Semechin. Nach ihren Ausfürungen war es im Studio zunächst still, bewundend still. Dann folgte ebenso anerkennend tosender Applaus.

Elena Semechin, Siegerin der Herzen: Unfassbarer Optimismus trotz oder gerade wegen etlicher Rückschläge

Eckart von Hirschhausen äußerte sich zu einem äußerst aktuellen Thema, nämlich den Risiken von Künstlicher Intelligenz und dem aktuell immer häufiger auftretenden Phänomen von kriminell eingesetzten Deep Fakes. Auch er war bereits Opfer von Videos, in denen Fake-Texte mit seiner eigenen Stimme und eben auch seiner Person verbreitet wurden. Hirschhausen stellt sich solch virtuellem Identitätsdiebstahl mit juristischen Mitteln entgegen. Gleichwohl verwies er darauf, dass es immer schwerer wird, zwischen echt und Plagiat, zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Eine Sorge, die alle Anwesenden mit ihm teilten.

Auch streute er seine Begegnung mit einem Pinguin als einschneidendes Erlebnis ein. Dabei philosophierte er über die Auswirkungen dessen, wie und wo man sich selbst sieht, auf das gesellschaftliche Zusammenleben. Der flugunfähige Vogel, sei eben keine Fehlkonstruktion der Natur, stattdessen im Wasser allen überlegen. Eine lehrende Mahnung für den Wissenschaftsjournalisten. Jeder sei irgendwo perfekt und exakt richtig aufgehoben. In Kürze erscheint Hirschhausens neues Werk zu diesem Thema, das darüber hinaus mit beeindruckenden Fotos illustriert ist.

Eckart von Hirschhausen begegnet virtuellem Identitätsdiebstahl mit juristischen Schritten

 

((Beitragsbild oben von links nach rechts: Judith Rakers und Giovanni di Lorenzo, Moderatoren von 3nach9 – der Mutter aller Talkshows))

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