Bremer Fernsehpreis verliehen – ARD zeichnet Regionalfernsehen aus

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Bei der Verleihung des Bremer Fernsehpreises am Freitag, 17. November 2017, wurden Beiträge und Produktionen verschiedener ARD-Regionalsender ausgezeichnet. Die Jury, unter Vorsitz von Frank Plasberg, hatte dabei laut eigenen Angaben eine schwere Aufgabe.

Insgesamt neun Preise in sechs Kategorien wurden am gestrigen Abend im Eventstudio von Radio Bremen vergeben. Aufgrund der hohen Qualität der 116 eingereichten Beiträge entschied sich die Jury, in zwei Kategorien mehrere Produktionen auszuzeichnen. In der Kategorie „Worauf wir besonders stolz sind“ waren gleich drei Formate preiswürdig, erklärte Moderator und Jury-Vorsitzender Frank Plasberg. Die Teams von WDR Düsseldorf, MDR Magdeburg und RBB Berlin konnten sich über die Auszeichungen in diesem Bereich freuen.

Polittalk, One-Taker und Diskussionskultur

Der WDR aus Düsseldorf wurde für die Sendung „#ausgesetzt“ gewürdigt, bei der Politiker verschiedener Parteien für Vier-Augen Gespräche aus ihrer Komfortzone geholt wurden und sich beispielsweise in einem Wald mit potentiellen Wählern trafen und über die Thematik Naturschutz sprachen. Der MDR produzierte in „Wo bin ich“ einen so genannten „One-Taker“, also einen Beitrag ohne einen Schnitt, über ein Naturkundemuseum, in welchem sie mit Statisten Exponate „zum Leben erweckten“ und damit den Zuschauer in die Vergangenheit und die Geschichte des Museums entführten.

Das Team der Abendschau des RBB Berlin wurde für das Kommentarformat „Ansichtssache“ ausgezeichnet. Redakteure erläuterten hier ihren Standpunkt zu einem Thema und fordern die Zuschauer auf, sich in sozialen Netzwerken selbst zu diesem Thema zu äußern .

„Der Fall Anis Amri“

In der Kategorie „Beste Recherche“ wurde das Team der Abendschau des RBB Berlin ausgezeichnet. Das Team arbeitete im Januar dieses Jahres die Fehler der Behörden rund um den Fall Anis Amri auf und brachten neue Fakten über die „Schlamperei“ der Polizei zu Tage. Das Schleswig-Holstein-Magazin des NDR Kiel bekam ebenfalls in dieser Sparte einen Preis. Die Journalisten machten Pfleger und Kinder von Medikamentenversuchen in einem Heim vor mehr als 50 Jahren ausfindig und schenkten den Opfern von damals Gehör und Aufmerksamkeit.

Das Format „Herzenssache – Lieblingsmenschen Danke sagen“ des RBB Potsdam bekam den Preis für „Die gelungenste Zuschauerbeteiligung“. In dem Format konnten sich Zuschauer melden und mit einer herzlichen Aktion ihren Liebsten „Danke“ sagen. Laut Aussage der Jury, traten bei einigen Beiträgen dieses Formates den Juroren Tränen in die Augen, da der RBB inhaltlich die Jury genau ins Herz traf.

Anne Willmes beste Moderatorin

Als „Beste Moderatorin/der beste Moderator“ wurde Anne Willmes von der Lokalzeit des WDR Essen gekürt. Egal, ob Ausseneinsatz oder Studiotalk: Die Jury empfand die junge Frau stets als kompetent und charmant. Für Lacher sorgte der Preis „Der einzelne Beitrag vom Tag für den Tag“ von Radio Bremen. Der Beitrag „Dildokreuz an St.Stephani“ der buten-un-binnen-Redaktion von Radio Bremen berichtete humorvoll über die „Verunzierung“ der St.Stephani-Kirche durch ein riesiges Plakat, auf welchem sich zwei Vibratoren kreuzten und auf dem Kirchturm prangten.

Der Preis für die beste Sendung ging in diesem Jahr an „Hallo Niedersachsen“ des NDR Hannover. Weite Teile des Bundeslandes standen damals unter Wasser und die Redakteure und Moderatoren berichteten souverän und nie alarmistisch über die katastrophale Situation in einzelnen Dörfern.

Die Jury

Durch den Abend führte der „Hart aber Fair“-Moderator Frank Plasberg, der zugleich Jury-Vorsitzender ist. Zur Jury gehören neben Plasberg auch Gesa Ebert (Moderatorin bei n-tv und RTL), Hans Helmich (Redakteur beim Fernsehprogramm der Deutschen Welle und Medientrainer), Andreas Jölli, Korrespondent des Österreichischen Rundfunks in Berlin und Publizistik-Dozent) und Birgitta Weber (u.a. stellvertretende Chefredakteurin beim Südwestrundfunk und Redaktionsleiterin des ARD-Politikmagazins „Report Mainz“.

Musikalische Beiträge zwischen den Auszeichnungen lieferte der Sänger Pohlmann. Seit 1974 wird der Bremer Fernsehpreis mit Unterbrechungen verliehen. Vergeben wird er im Namen der ARD von Radio Bremen.

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